Kennst du das: Deine To do Liste wächst und wächst, du füllst eine A4 Seite, eine zweite Seite und fragst dich, wann du das alles schaffen sollst? Du fühlst dich gestresst und überfordert, bist planlos, weil du keine Idee hast, wie du es koordinieren kannst?
Versuchst du krampfhaft, Deadlines zu erreichen, weil die Abgabe beim Verlag oder der Lektorin näher rückt? Wünschst du dir, du hättest mehr Zeit ins Schreiben investiert? Erledigst du vielleicht auch nur Aufgaben, von denen du glaubst, dass die anderen das wollen? Oder rennst du Aufgaben nach, die für deinen Erfolg überhaupt nicht relevant sind?
Dann hast du verlernt, deinen Alltag so zu gestalten, wie du selbst es dir wünscht.
Egal, in welchem Punkt du dich wiedererkennst, alles für zu einer Reaktion: Überforderung!
In diesem Artikel lernst du, Prioritäten zu setzen und dich nur auf die Dinge zu konzentrieren, die dir Freude machen und gleichzeitig Erfolg bringen. Du fokussierst dich auf dich und deine Träume. Und du erhältst Tipps, wie du deinen perfekten Workflow herausfindest und diesen umsetzen kannst.
Lass mich eine persönliche Erfahrung mit dir teilen:
Als das Jahr 2021 begann, war ich voller Zuversicht, dass ich meine Deadline für »Shattered Smile« Ende Januar mit Leichtigkeit erreichen würde. Ich versuchte, zu verdrängen, dass im Privaten einige Dinge anders verlaufen waren, als ich mir gewünscht hatte, genauso wie die Tatsache, dass ich mir mit »Schreib.Emotion« zu viel zugemutet hatte.
An dieser Stelle solltest du wissen, dass ich in »Shattered Smile« Teile meiner eigenen Vergangenheit verarbeitet habe, was dieses Buch zu meinem persönlichsten macht.
Ohne, dass ich es kontrollieren konnte, rutschte ich in einen Strudel aus To Dos für »Schreib.Emotion« und angestauten Gefühlen aus der Vergangenheit. Das Gefühl,
nicht gut genug zu sein und andere Menschen zu enttäuschen wurde plötzlich so stark, dass ich nicht mehr schreiben konnte. Immer, wenn ich angefangen habe, habe ich mich verloren.
Nichts, aber auch rein gar nichts lief nach Plan.
Und dann streikte mein Körper: Herzrasen, Atemnot, das Gefühl, nicht mehr hochzukommen.
Ich wusste, dass ich kurz vor einer Panikattacke stand.
Doch anstatt die Notbremse zu ziehen, und beim Verlag nach einer Verlängerung der Deadline zu fragen, habe ich die Zähne zusammengebissen. Ich habe »Schreib.Emotion« auf die Warteposition geschoben und habe mich im großen Stil überfordert.
Ein riesiger Fehler, dessen Nachwirkungen ich auch heute nach fast acht Monaten noch spüre.
Warum erzähle ich dir das?
Weil ich nicht möchte, dass du diese Erfahrung machen musst. Keine Aufgabe der Welt ist es wert, dass du deine eigene Gesundheit aufs Spiel setzt.
Obwohl der Instagramblog und auch das Lektorat mir Spaß gemacht haben, fühle ich nichts als Überforderung, wenn ich überlege, »Schreib.Emotion« fortzuführen.
Woran erkennt man Anzeichen für Stress und Überforderung?
- Der bloße Gedanke an die Arbeit löst ein schlechtes Gefühl aus.
- Du hast einen Zettel voller Aufgaben, den du abarbeitest, aber abends hast du trotzdem das Gefühl, nichts geschafft zu haben.
- Du hast ein schlechtes Gewissen, wenn du dir Zeit für dich nimmst.
- Du bist enttäuscht, wenn du dir selbst gesteckte Ziele nicht erreichst.
- Du hast körperliche Syndrome: Herzklopfen, Atembeschwerden, Schlafstörungen, Unruhegefühl, Panikattacken und Ängste.
Warum Autoren sind besonders anfällig dafür?
Selbststress = innerer Kritiker
Stress und Druck entstehen in deinem Kopf. Du als Autor neigst dazu, sehr selbstkritisch und nie zufrieden mit dir selbst zu sein. Auslöser gibt es dafür viele: der Vergleich mit anderen, schlechte Rezensionen, Erwartungen des Umfelds.
Erwartungs- & Erfolgsdruck
Zusätzlich unterliegst du den Erwartungen deiner Leser und auch dem Druck deiner Erfolge und Misserfolge. Du möchtest nicht auf der Stelle stehen bleiben, dich immer weiter optimieren und wachsen. Höher, schneller, weiter als die anderen, denn was die anderen schaffen, musst du dich auch hinbekommen.
Deadline
Kreativität lässt sich schlecht in einen zeitlichen Rahmen pressen, trotzdem arbeitst du ständig mit Deadlines. In einem gesunden Maß ist das sogar ratsam, weil du dich nicht in deiner Freiheit verlierst. Sind die Deadlines aber unrealistisch und zu kurz gesetzt, erhöht sich der Stress und der Druck nimmt zu.
Soziale Medien
In den vergangenen Jahren ist der Druck durch die sozialen Medien und das ständige online sein erheblich gestiegen. Die Leser wollen in deinen Alltag mitgenommen werden, wollen dir sprichwörtlich über die Schulter schauen und du hast das Gefühl, nie allein zu sein.
Wenn all diese Faktoren zusammenspielen, erreichst du schnell deine Belastungsgrenze. Jeder einzelne Faktor genüg, um aus der Bahn geworfen zu werden. Gemeinsam ergeben sie einen gefährlichen Cocktail, der zwangsläufig zu Krankheiten wie Burnout führt.
10 Tipps gegen Stress und Überforderung
Lege Arbeitszeiten fest!
Als Selbstständiger bist du nicht gezwungen, immer und ständig zu arbeiten, auch wenn man dir das in den vergangenen Jahren weisgemacht hat. Wenn du dir vor allem für organisatorische Aufgaben einen festen zeitlichen Rahmen setzt, bleibt am Ende mehr Zeit für deine Kreativität.
Tracke eine Woche lang deine Aufgaben und bündle sie in Aufgabenbereiche!
Dadurch bekommst du einen Einblick, womit du in der Woche wirklich deine Zeit verbringst und wie du arbeitest. Wenn du Aufgaben bündelst und diese zusammen erledigst, kannst du Zeit sparen und wirkst dem Stress entgegen.
Beispiele: Social Media Planung + Fotoerstellung für ca. 10 Tage; Buchhaltung einmal pro Monat
Lege während der Arbeitszeit regelmäßige Pausen ein und gönne dir mindestens 2 freie Tage in der Woche!
Du kannst nicht rund um die Uhr arbeiten, ohne dich zu regenerieren. Es ist nicht egotistisch, wenn du an dich selbst denkst und dir Zeit für dich nimmst.
Ich habe viele Jahre gebraucht, bevor ich mich getraut habe, mir die Wochenenden freizunehmen. Heute bereue ich es, das nicht schon eher gemacht zu haben.
Gönne dir regelmäßige Social Media Pausen!
Wenn du den Kopf frei von der ständigen Selbstdarstellung hast, kannst du dich voll und ganz auf die wichtigen Dinge konzentrieren. Es ist ein Irrglauben, dass dir durch Social Media Pausen deine Community wegläuft, im Gegenteil. Pausen werden sehr verständnisvoll aufgenommen und vertrau mir, deine Follower freuen sich umso mehr, wenn du mit frischem Elan zurück bist, als wenn du dich mühsam von Tag zu Tag schleppst.
Plane täglich oder wöchentlich Phasen ein, in denen du kreativ arbeiten kannst!
Das bedeutet, schaffe dir bewusst Zeit, in der du frei entscheidest, was du machen möchtest. Kommt dir das Schreiben zu kurz, dann schreib. Möchtest du Ideen sammeln, tue es. Denk einmal nicht an deine To do Liste und arbeite an dem, wonach dir der Sinn steht. Du wirst überrascht sein, was du alles schaffen kannst und wie zufrieden es dich machen wird.
Vertraue deiner Intuition und lerne, Nein zu sagen (auch zu dir selbst)!
Du hast bei einer Aufgabe oder Idee ein schlechtes Bauchgefühl? In der Regel ist das ein klares Signal für Stress und Probleme. Wenn deine innere Stimme dich vor einer Sache warnt, solltest du auf sie hören. Überlege, ob du die Aufgabe oder Idee wirklich umsetzen musst, beziehungsweise, wie du sie verändern kannst, damit es sich für dich gut anfühlt.
Setze dir erreichbare Deadlines und kleine Zwischenziele!
Je öfter du das Gefühl eines Erfolges hast, umso weniger Druck entsteht. Prinzipiell bin ich ein Fan von To do Listen, weil du dann klar vor Augen hast, welche Aufgaben noch anstehen. Du kommst nicht in die Verlegenheit, etwas zu vergessen. Aber – und dieser Punkt ist unendlich wichtig – macht dir bewusst, dass du nicht alles an einem Tag schaffen musst. Verteile deine Aufgaben so, dass du dich nicht überforderst.
Das Gleiche gilt für Deadlines. Nimm dir lieber ein bisschen mehr Zeit und erreiche deine Ziele mit einem guten Gefühl, anstatt deine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Denn diese kann dir weder der beendete Roman, noch die Lektorin oder er Verlag wiedergeben. Vergiss das nicht.
Setze dich täglich (oder mindestens einmal pro Woche hin) und sortiere deine Gedanken in einem Journal!
Das ist ein kleiner Bonustipp meinerseits. Vor kurzem bin ich wieder in meinen Stressstrudel gerutscht, wie ich es so schön nenne. Dieses Mal war die Release von »Shattered Smile« der Auslöser. Unzählige Aufgaben standen an, die Erstellung von Goodies, besonderen Aktionen und so vieles mehr. Ohne dass ich es bemerkte, verschluckte mich der gleiche Strudel wie während des Schreibprozesses. Doch dieses Mal realisierte ich es eher.
Intuitiv griff ich zu meinem Journal und schreib einfach all meine Gedanken runter. Ich betrachtete mich wie eine fremde Person und begannn, mich selbst zu analysieren. Aus dem Kopf aufs Papier war das Motto.
Dadurch, dass ich für mich schriftlich festhielt, was ich wollte und was nicht, konnte ich das Chaos in meinem Kopf auflösen und mich auf die Dinge fokussieren, die wichtig waren.
Probier es aus, du wirst überrascht sein, wie gut das tut.
Sei ehrlich zu dir selbst!
Diesen Tipp kannst du mit dem Journal und deiner Aufgabenliste kombinieren. Finde für dich heraus, welche Aufgaben und Dinge dich unter Druck setzen. Nur wenn du sie enttarnst, kannst du sie nach und nach für dich auflösen.
Verbiete deinem inneren Kritiker öfter das Wort!
Den meisten Druck und Stress machst du dir selbst, weil du glaubst, nicht gut genug zu sein. Wenn du dich nur einmal zurücklehnst und darauf vertraust, dass du alles schaffen kannst und zu einer gewissen Zeit erreichst, verminderst du deinen eigenen Erwartungsdruck.
Dein innerer Kritiker kann ein guter Antreiber sein, wenn du ihm nicht zu oft Glauben schenkst. Die meiste Zeit jedoch erzählt er ziemlichen Blödsinn.
Zusammenfassung
Stress entsteht im Kopf – das ist die eine Sache, die du dir unbedingt merken musst.
Je mehr du dich verrückt machst, umso schlimmer wird es. Es gibt unendlich viele Faktoren, die Stress und Druck begünstigen. Lerne, diese zu enttarnen und für dich aufzulösen. Mit kleinen Zielen kannst du alles erreichen, was du dir wünscht, ohne dabei in Panik zu verfallen. Sei aber auch ehrlich zu dir selbst. Notiere all deine Stresspunkte, analysiere sie und achte dabei auch auf die Signale deines Körpers.
Auf lange Sicht ist Stress gesundheitsgefährdend. Und vergiss nicht, kein Stress der Welt ist deine eigene Gesundheit wert.
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